„Mehr als fünf Prozent der Belecker Bevölkerung wandern in die USA aus“

– eine solche Meldung würde heute sicher auf allen Nachrichtenkanälen verbreitet. Vor etwa 190 Jahren war dies ganz anders. In den Jahren nach dem Wiener Kongress von 1815 litten die Menschen im neugegründeten Deutschen Bund nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819 unter massiver Repression und Zensurmaßnahmen. Hauptgrund für die meisten Auswanderer aber war die wirtschaftliche Situation. Im 19. Jahrhundert bewirkten Hungersnöte in den Städten und die Landknappheit – durch ein Erbrecht, dass das Land in immer kleinere Parzellen aufteilte –, dass vielen ein Überleben in Deutschland kaum möglich war.

So entschieden sich im Jahr 1834 etwa 100 Beleckerinnen und Belecker, über die Gießener Auswanderungsgesellschaft in die USA auszuwandern, ein Aspekt der Stadtgeschichte, der bis heute kaum bekannt ist und in den verschiedenen Büchern zur Geschichte Beleckes nicht erwähnt wird.

Dies hat Michael Koers zum Anlass genommen, über diese Zeit umfangreich zu recherchieren. Seine Ergebnisse hat er dem Kultur- und Heimatverein BADULIKUM e.V. freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

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