Rd. 4.000 Besucherinnen und Besucher seit Start vor gut dreieinhalb Jahren.
Am 9. Mai konnte die 250. Führung im Belecker Stollenbunker, die an die fürchterlichen Ereignisse des 2. Weltkrieges in der Heimat erinnert, durchgeführt werden. Die „Jubiläumsführung“ hatte eine bunt gemischte Gruppe der Ehemaligen des Europavertriebs und der technischen Vertriebsunterstützung der Fa. Infineon und ihrer Vorgängerin eupec gebucht. Es kamen rd. 20 Teilnehmende von Hamburg bis München, aber z. B. auch aus Schweden. Es war unlängst eine richtige Entscheidung des Kultur- und Heimatvereins Badulikum (KuH), die Einführungsfilme und Präsentationen auch in englischer Sprache anzubieten.
Insgesamt besuchten seit der offiziellen Eröffnung am 2. Oktober 2021 nunmehr rd. 4.000 Interessierte die Bunkerbesichtigungen. Diese teilen sich auf in gebuchte Einzelführungen für Gruppen ab 10 Personen oder Teilnahme an den angebotenen öffentlichen Führungen sowie kostenlos an den „Tagen des offenen Denkmals“ und in der „Langen Nacht der Museen in der Stadt Warstein“.
Der damalige Bau des Bunkers im Jahre 1943/44 war eine Reaktion auf die zunehmenden Luftangriffe der Alliierten, bei der Belecke als Rüstungsindustriestandort und Eisenbahnknotenpunkt ein potentielles Ziel darstellte. Der begehbare Teil des Bunkers hat eine Gesamtlänge von 127,1 m. Die Länge in Ost-/Westrichtung beträgt über 85 m. Die Länge in Nord-/Südrichtung liegt bei fast 40 m. Der Bunker hat eine Gesamtfläche von knapp 240 m² und ein Gesamtvolumen von fast 450 m³. Diese Maße entsprechen in etwa den Vorgaben der „Verordnung zum Bau von Luftschutzstollen“ vom 17. September 1943, der Bunker sollte nach neuesten Erkenntnissen aber noch größer ausgebaut werden. Dazu kam es wegen des Kriegsendes in Belecke am 7. April 1945, also fast genau vor 80 Jahren, nicht mehr.
Der KuH ist Betreiber des Stollenbunkers und des gesamten Historischen Ensembles Stütings Mühle in Belecke. Vereinsvorsitzender Martin Mühlenschulte erklärt: „Bei Beginn des Projektes vor vielen Jahren konnte der KuH nicht ahnen, dass die Bunkeranlage angesichts der nach wie vor andauernden kriegerischen Ereignisse in der Ukraine eine traurige Aktualität gewinnen würde. So ist es weiterhin wichtig, dass sich viele Menschen für die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte interessieren, die eben auch in unserer sauerländischen Heimat ihre Spuren hinterließen.“
Weitere Informationen über das gesamte Historische Ensemble sowie über die digitalen Möglichkeiten zur Buchung von Bunker- und weiteren geschichtlichen Führungen findet man auf www.stuetings-muehle.de.

Foto: Susanne Fraser
Die „Jubiläums-Gruppe“ mit den Belecker Bunkerbegleitern