Kultur- und Heimatverein Badulikum schafft „Informationszentrum für Heimatgeschichte Stütings Mühle“, Stadt überträgt wirtschaftliches Eigentum an den Verein
Der Kultur- und Heimatverein Badulikum e.V. baut das denkmalgeschützte Gebäudeensemble „Stütings Mühle“ zum „Informationszentrum für Heimatgeschichte Stütings Mühle“ aus. Dazu überträgt die Stadt Warstein dem Verein das wirtschaftliche Eigentum an den Gebäuden und Anlagen. Dem Abschluss eines entsprechenden Vertrags stimmte am Montagabend der Rat der Stadt Warstein zu.
Der Kultur- und Heimatverein „Badulikum“ in Warstein-Belecke hat sich zum Ziel gesetzt, ein Informationszentrum für Heimatgeschichte schaffen, in dem Themen wie Heimatgeschichte in den Kriegsjahren, Sägen mit Wasserkraft, ökologische Stromgewinnung mit Wasserkraft sowie gelebter und praktizierter Denkmalschutz zusammengeführt und anschaulich präsentiert werden. Ein Teil der Gebäude wird bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich von drei Gruppierungen des Kultur- und Heimatvereins betreut, die auch Führungen anbieten.
„Im Fokus steht nun, einen Luftschutzbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Wir wollen diesen außerschulischen Lernort unter anderem den Schulen und geschichtsinteressierten Gruppen als Ort anbieten, an dem Geschichte wieder lebendig wird“, erläutert dabei Hans-Jürgen Raulf, geschäftsführender Vorstand von Badulikum. Authentisch und realistisch sollen dabei die Stimmung und Gefühle der damals betroffenen Bürgerinnen und Bürger dokumentiert werden. Raulf: „Geplant ist dazu neben dem sicheren Ausbau, die wenigen noch lebenden Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen und diese Äußerungen in Bild und Ton zu dokumentieren.“
Der Eingang zum Luftschutzbunker liegt im denkmalgeschützten Gebäudekomplex „Stütings Mühle“, der von der Familie Stüting mit der Vorgabe an die Stadt vererbt, die Gebäude den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vereinen zu kulturellen Zwecken zur Verfügung zu stellen.
„Neben dem neuen Baustein „Luftschutzbunker“ wollen wir die anderen Angebote auf dem Gelände „Stütings Mühle“ evaluieren, erweitern und zukunftsorientiert sichern, um so regional und überregional Geschichte auf engstem Raum erlebbar zu machen“, betont Raulf. „Der Zusammenschluss und die Vielseitigkeit der einzelnen geschichtlichen Bausteine und deren Präsentation ist unseres Wissens in dieser Form einzigartig im Kreisgebiet.“
Zur Regelung der Rechte und Pflichten werden Stadt und Verein einen Vertrag schließen, in dem die Stadt dem Verein als Bauherr die Durchführung der Maßnahmen gestattet und das wirtschaftliche Eigentum am Gebäude- und Anlagenkomplex „Informationszentrum Stütings Mühle“ übertragen wird. Der Verein wird Betreiber der von ihm in früheren Jahren restaurierten Wasserkraftanlage und erhält die Einspeisevergütung für den erzeugten Strom direkt vom Stromversorger. Im Gegenzug übernimmt er künftig die bauliche Unterhaltung der Gebäude und Anlagen und trägt die anteiligen Nebenkosten.
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Stefan Redder: „Durch die Leistungen des Heimatvereins wird nachhaltig das kulturelle Erbe „Stütings Mühle“ für die Stadt Warstein gesichert und für alle Bürgerinnen und Bürger erlebbar gemacht. Mit dem persönlichen und finanziellen Engagement sowie der bewilligten Förderung kann der Verein die lokale Geschichte der Öffentlichkeit in besonderem Maße präsentieren. Die Verwaltung bedankt sich daher ausdrücklich für das überdurchschnittliche Engagement des Vereins.“