Das 4. Werkstattgespräch – Bekannte und unbekannte Persönlichkeiten der Belecker Geschichte

Am Samstag, den 16. November 2013, findet das 4. und vorerst letzte Belecker Werkstattgespräch statt. Es ist zugleich die letzte offizielle Veranstaltung im Rahmen der Feierlichkeiten „1075 Jahre Belecke“. Der Kultur- und Heimatverein Badulikum konnte den aus Belecke stammenden Dresdner Historiker Werner Rellecke als Referenten gewinnen. Er wird Neues und Interessantes aus der Belecker Geschichte ebenso fachkundig wie launig präsentieren. So weiß man über zahlreiche Persönlichkeiten aus der Belecker Geschichte bis heute sehr wenig. Andere Persönlichkeiten sind mehr oder weniger in Vergessenheit geraten.

Zum Beispiel über den Maler und Zeichner W. Hoya, der den Jubiläumsband von 1938 illustrierte, ist beinahe nichts überliefert. Und das, obschon in vielen Belecker Haushalten seine Stiche die Wohnzimmer schmücken und das Jubiläum vielen älteren Beleckern noch in guter Erinnerung ist. Geht man viel weiter zurück in der Belecker Ortschronik, so stößt man im 16. und 17. Jahrhundert auf die Familie von Hanxleden. Ihre Herkunft geht auf den Ort Hanxleden bei Schmallenberg im Hochsauerland zurück. Sie war weit verzweigt und eng verbunden mit zahlreichen westfälischen Adelsgeschlechtern. Sie saßen zeitweise auf Schloss Körtlinghausen bei Kallenhardt und bildeten die Zweige Hanxleden zu Bödefeld und Hanxleden zu Anröchte aus. Auch in Rüthen, Kallenhardt, Soest und weiteren Orten der Umgebung sind von Hanxledens nachgewiesen.

Ein Hunold von Hanxleden (* ca. 1390, † 1438) erhielt 1410 vom Kölner Kurfürsten die Genehmigung, die Burg Bödefeld zu bauen. In erster Ehe war Hunold mit einer Frau von Huckelheim verheiratet. Interessant ist der Vorname dieser Frau, denn sie hieß Beleke. Aus Mittelalter und früher Neuzeit ist uns dieser Personenname sonst überhaupt nicht überliefert. Gibt es deshalb vielleicht irgendeine Verbindung zur Stadt Belecke? Immerhin wurde Belecke im 18. und 19. Jahrhundert oftmals ohne „ck“ geschrieben.

Hanxleden_Wappen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Wappen des Hunold von Hanxleden, dessen Ehefrau Beleke hieß.

In der Badestadt finden wir 1509 mit Propst Göddert von Hanxleden erstmals einen Vertreter dieses Adelsgeschlechts erwähnt. Zwischen 1646 und 1660 fungierte dann Johannes von Hanxleden mindestens sieben Jahre lang als Belecker Bürgermeister. Er war wohl um 1600 geboren worden und mit Elisabeth Dolberg verheiratet. Pikant ist die Tatsache, dass er der Sohn des Mülheimer Landkomturs Georg von Hanxleden war. Der Landkomtur hatte sich als Deutschordensritter eigentlich zur Einhaltung des Zölibats verpflichtet, tatsächlich hatte er neben Johannes von Hanxleden aus Belecke jedoch noch einige weitere Nachkommen. Die Angelegenheit wurde zu einem Skandal, als aufflog, dass die unehelichen Kinder großzügig aus dem Vermögen des Deutschen Ordens versorgt worden waren. Dieser Vorgang betraf und erregte vorrangig die Nachbargemeinden Mülheim und Waldhausen.

Rellecke_2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Referent des 4. Werkstattgesprächs im Belecker Rathaus: Werner Rellecke, Referatsleiter in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Dresden.

 

Mehr Informationen über die von Hanxledens in Mülheim und Belecke bietet das 4. Werkstattgespräch des Kultur- und Heimatvereins Badulikum mit Werner Rellecke. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am 16. November 2013 um 19:30 Uhr in der Rathausstube des Alten Belecker Rathauses dabei zu sein. Zugleich lädt die Kultur- und Heimatverein zu einem gemütlichen Umtrunk ein.

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