Zum 3. Werkstattgespräch des Kultur- und Heimatvereins Badulikum am 19.September, um 19.30 Uhr in den Räume des SIEPMANN-WERKES (ehemaliger Konzertsaal) wird herzlich eingeladen. Alle Interessierten treffen sich um 19.20 Uhr am Pförtnerhaus, Emil-Siepmann-Straße 28. Die Gruppe wird dann abgeholt, um gemeinsam den Veranstaltungsort aufzusuchen.
Gerd Flaig vom Stadtmarketingverband beginnt den Abend zum Thema „Hochtechnologie aus Belecke für den Weltmarkt – Die Industrieentwicklung in Belecke seit 180 Jahren“. Dem Referat wird sich ein lockeres Gespräch zum Thema anschließen. Die SIEPMANN-WERKE wurden als Tagungsort gewählt, da mit der Niederlassung eines Zweitwerkes der Firma Siepmann im Jahr 1911 der Industrialisierungsprozess in Belecke begann. Gerd Flaig wird sich in seinem Referat nicht nur auf die Belecker Firmen- und Produktentwicklungen seit 1830 beschränken. Ein wichtiger Aspekt wird ferner die Auswirkung auf die Wohnbevölkerung und die Strukturveränderung des Ortes sein. So gehörte z.B. am Ende der 1950er Jahre ein reger Reiseverkehr von Berufspendlern, die täglich nach Belecke „einfielen“ zur damaligen explodierenden Arbeitsplatzentwicklung. Die Einwohnerzahl Beleckes lag 1960 bei 4000 Einwohnern. Diese konnten von den damaligen 3500 Arbeitsplätzen am Ort nur rund 2000 ausfüllen. Täglich pendelten daher über 1500 Menschen per Rad, PkW, Bus oder Bahn nach Belecke; denn natürlich arbeiteten einige Belecker auch auswärts, was die Pendlerzahlen noch erhöhte. Dieser Arbeitsplatzüberschuss Beleckes ist auch in den heutigen Tagen deutlich vorhanden: Die derzeitigen Einwohner Beleckes könnten theoretisch etwa 2800 Belecker Arbeitsplätze ausfüllen, wenn sie alle in Belecke arbeiten würden. Belecke hat heutzutage aber rund 4000 Arbeitsplätze. Es pendeln also nach wie vor mehr als 1.200 Menschen täglich nach Belecke zur Arbeit. Der Anstieg der Belecker Arbeitsplätze nach 1945, aber auch bereits im frühen 20. Jahrhundert war nur möglich durch den Zuzug von „Buiterlingen“ – auch diesen und der von ihnen ausgehende Einfluss wird im Referat noch einmal in Erinnerung gebracht und auch gebührend gewürdigt.
Die Öffentlichkeit ist zum diesem Werkstattgespräch herzlich eingeladen.